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Der Herr der Ringe - Die Gefährten

The Lord of the Rings - The Fellowship of the Ring • Neuseeland/USA 2001
 219 Min. (Special Extended Version) • 178 Min. (Kinofassung)

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Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

 

Deutscher Kinostart: 19.12.2001 (Warner) / FSK ab 12 Jahre

 

 


Die Macht auf dem Kontinent Mittelerde ist an magische Ringe geknüpft. Drei gehören den Königen der Elben, sieben den Herrschern unter den Zwergen, neun den menschlichen Monarchen. Doch sie alle wurden betrogen. Ein magischer Ring verleiht seinem Träger die Macht über alle anderen. Und dieser Ring gehörte einst Sauron, dem dunklen Herrscher, der vom Land Mordor aus die Mächte des Bösen regiert. 3.000 Jahre vor Beginn der Handlung kämpften Menschen und Elben gegen Sauron und das von ihm beherrschte Volk der Orks. Der Königssohn Isildur konnte mit dem Schwert seines sterbenden Vaters Saurons Ringfinger abtrennen und damit die Macht des dunklen Herrschers brechen. Statt den Ring in jenem Feuer zu zerstören, in dem er geschmiedet wurde, behielt er ihn. Das Kleinod veränderte seine Persönlichkeit auf bösartige Weise. Schließlich starb Isildur, und der Ring ging verloren. Über Jahrhunderte hinweg war er im Besitz des kleinen Monsters Gollum, das ihn in einem Fluß gefunden hatte. Dann nahm ein Hobbit ihm den Ring ab, ein Angehöriger eines kleinwüchsigen Volkes, das aus der Verbindung von Zwergen und Menschen hervorging und im Auenland lebt. Der Name dieses Hobbits war Bilbo Beutlin, und seine Abenteuer sind im Roman Der kleine Hobbit beschrieben.

Anläßlich seines 111. Geburtstags erhält Bilbo Besuch von einem langjährigen Freund -- Gandalf dem Grauen, einem Magier. An dem merkwürdigen Verhalten Bilbos erkennt Gandalf, daß der Ring Macht über den Hobbit gewonnen hat. Nur mit Mühe kann er Bilbo überreden, den Fingerreif seinem Neffen Frodo zu übertragen. In seinen Archiven findet Gandalf einen Hinweis, der belegt, daß es sich um Saurons magisches Kleinod handelt. Der einst besiegte dunkle Herrscher gewinnt in Mordor wieder an Macht. Sollte er den Ring zurückerhalten, kann er ganz Mittelerde seinem Willen unterwerfen. Gandalf verabredet sich mit Frodo in einer Schenke jenseits des Auenlandes. Dann eilt er zum obersten aller Magier, Saruman dem Weißen. Er informiert den Zauberer über den Fund des Rings. Wie sich jedoch herausstellt, ist Saruman längst zu Sauron übergelaufen. Er glaubt nicht daran, daß der dunkle Herrscher besiegt werden kann, und setzt Gandalf in seinem Turm gefangen.

Begleitet von seinem ewig treuen Gärtner Sam Gamdschie und seinen Freunden Merry und Pippin ist Frodo inzwischen aufgebrochen, um Gandalf zu treffen. Auf ihrem Weg treffen die vier Hobbits zum ersten Mal auf die Nazgul, neun schwarze, gesichtslose Reiter, die von Sauron geschickt wurden, um den Ring zurückzuholen. Zunächst können die Freunde entkommen. In der Schenke wartet Frodo vergeblich auf Gandalf. Dafür lernt er »Streicher« kennen, einen Waldläufer, der die vier Hobbits vor den Nazgul verbergen kann. Unter Streichers Führung machen sie sich auf zur Elbenfestung Bruchtal. Sie können nicht verhindern, daß Frodo durch den Angriff eines Nazgul lebensgefährlich an der Schulter verletzt wird. Nur dank der Hilfe der Elbin Arwen überlebt er die Verwundung. Sie bringt ihn in Sicherheit und sorgt für seine Heilung. Gandalf gelingt es unterdessen, mit Hilfe des Königs der Adler aus seinem Gefängnis zu fliehen. Er trifft ebenfalls in Bruchtal ein.

Ein Rat aus Vertretern von Elben, Menschen, Zwergen und Hobbits beschließt, daß eine aus allen Völkern ausgewählte Gruppe den Ring zum Schicksalsberg im Land Mordor bringen soll, um ihn dort im Lava-Feuer zu vernichten. Neben den vier Hobbits und Gandalf gehören zu der Gruppe der Elbe Legolas, der Zwerg Gimli sowie die menschlichen Würdenträger Boromir und Aragorn. Bei Aragorn handelt es sich um niemand anderen als Streicher, der sich als Waldläufer tarnte, um zu verbergen, daß er in Wirklichkeit ein Thronerbe ist.

 

Gandalf führt seine acht Gefährten zunächst zu einem Bergpaß. Dort scheitern die Reisenden jedoch an einem Kälteeinbruch. Sie müssen durch die Minen von Moria, eine gewaltige Höhlenanlage, die von den Zwergen geschaffen wurde. Das kleinwüchsige Volk ist jedoch längst von Saurons Ork-Horden vernichtet worden. Die Gefährten kämpfen sich bis zur Brücke von Khazad-dum, die über eine tiefe Schlucht führt. Dort stellt sich ihnen eines der mächtigsten Ork-Wesen entgegen -- ein Balrog. Gandalf kann das drachenartige Geschöpf nur aufhalten, indem er selbst mit ihm in die Tiefe stürzt.

Bekümmert erreichen die Gefährten den von der Elbenkönigin Galadriel regierten Wald Lothlorien. Galadriel verdeutlicht Frodo in einer Vision, daß auch seine Heimat, das Auenland, von den Orks vernichtet werden wird, wenn seine Mission scheitert. Sie schenkt dem Ringträger eine leuchtende Phiole, die ihm in der Dunkelheit Licht spenden soll. Kurz vor der Grenze Mordors bricht die Gruppe der Gefährten auseinander. Boromir erliegt der Versuchung durch den Ring. Er will ihn Frodo entreißen, als plötzlich Orks angreifen. Sie können zurückgeschlagen werden, entführen aber Merry und Pippin. Frodo entschließt sich, allein nach Mordor zu gehen, ehe ein weiterer seiner Begleiter der Faszination des Rings zum Opfer fällt.

Allein Sam bleibt hartnäckig an seiner Seite. Drei weitere Gefährten nehmen die Suche nach Merry und Pippin auf, ein weiterer kommt beim Angriff durch die Orks ums Leben. Ohne jeden weiteren Schutz betreten die beiden Hobbits Frodo und Sam das unwirtliche, gefährliche Land Mordor, ungewiß, ob ihre Mission erfolgreich sein wird.

Kritik

J. R. R. Tolkiens Kultroman Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings • 1954/55) galt bisher als unverfilmbar. Zuletzt scheiterte Ralph Bakshi mit der Zeichentrickfassung Der Herr der Ringe (The Lord of the Rings • USA 1977) und konnte die Fortsetzung gar nicht mehr in Angriff nehmen. Mehrere Faktoren sind verantwortlich, daß aus der neuen Verfilmung des Neuseeländers Peter Jackson ein beeindruckender Erfolg wurde.

Die Düsternis: Jackson hat seinen Film nicht als Kasperle-Theater mit anderen Mitteln angelegt, sondern der epischen Tiefe des Stoffes Geltung verschafft.

 

Die Passagen aus der Vorgeschichte und der Kampf gegen die Orks sind grimmige Szenen, die für Zuschauer unter zwölf Jahren nicht geeignet sind. Menschliche Darsteller kämpfen, fürchten und sterben in diesen Einstellungen und verleihen ihren Rollen hohe Glaubwürdigkeit. Ein Höhepunkt des Films ist zweifellos der Angriff der Nazgul, bei dem Frodo verwundet wird. Dieselbe Tricktechnik, die aus John Rhys-Davis einen Zwerg macht, erhebt die schwarzen Reiter zu unbezwingbaren Riesen. Gesichtslos, bedrohlich und unaufhaltsam schreiten sie auf einer von nächtlicher Dunkelheit eingehüllten Lichtung auf die hilflos wirkenden Hobbits zu. In diesen Momenten scheint alles verloren. Diese Bilder sind packender, als viele sie sich bei der Lektüre des Romans vorgestellt haben dürften.

Die Detailfreude: Jackson hat verstanden, was die Faszination des Romans ausmacht -- die unermüdliche Akribie, mit der Tolkien seine Welt Mittelerde ausgemalt hat. Sie spiegelt sich im Film vor allem in Grant Majors Kulissen wider. Die Häuser des Auenlandes mit den runden Türen, die unzähligen Souvenirs in Bilbos Heim schaffen eine gemütliche Atmosphäre, wie man sie aus dem gar nicht so gemütlichen viktorianischen England zu kennen glaubt. Von hier aus ziehen die heldischen Halblinge in völlig entgegengesetzte, fremde Welten, und der Zuschauer wird mit ihnen in sie hineingezogen. Der Aufwand, der für die Einstellungen von Lothlorien getrieben wurde, erscheint verschwenderisch, wenn man sieht, wie kurz die Handlung dort verweilt. Die unterirdischen Anlagen, in denen Saruman ganze Ork-Armeen heranzüchtet, sind so unüberschaubar, wie ihr Herr selbst unergründlich ist. Die beiden gewaltigen Statuen an der Pforte zu Mordor schließlich werden in ihrer scheinbar mächtigen Kunstfertigkeit unvergeßlich bleiben.

Die Kameraführung: Jackson erzählt seinen klassischen Stoff verblüffenderweise mit den Mitteln der modernen Filmkunst. Die Effekttechnik macht es möglich, die Kamera entfesselt erscheinen zu lassen. Sie umkreist in rasantem Tempo magische Türme, stürzt sich in tiefe Abgründe und stellt mit schnellen Schwenks gewagte Verbindungen her. Dadurch gewinnen die Spielorte an Plastizität und Glaubwürdigkeit, so würde der Zuschauer selbst wie Gandalf auf dem Rücken eines königlichen Adlers sitzen und von dort das Geschehen betrachten.

Die Schauspieler: Sie scheinen aus purer Begeisterung alles gegeben zu haben, um das Werk zu etwas Besonderem zu machen. Der vielgelobte Elijah Wood muß meistens kaum mehr tun, als die wundersamen Ereignisse um ihn herum mit naiven, großen blauen Augen staunend zur Kenntnis zu nehmen. Gefordert ist er vor allem in den Szenen, in denen Frodo den Ring auf den Finger zieht, um unsichtbar zu werden, und mit der schrecklichen Erscheinung Saurons konfrontiert wird. Auch diese düsteren Passagen des Films übertreffen das Buch. Geschickt vermeidet es Jackson, Sauron als Person auftreten zu lassen. Trotzdem ist die Bedrohlichkeit, die von ihm ausgeht, spektakulär. Ian McKellen ist herrlich großväterlich als Gandalf. Dafür mangelt es seiner Rolle vielleicht ein bißchen an der Autorität, die er im Buch ausstrahlt. Trotzdem zieht er in seinen Szenen alle Blicke auf sich. Ian Holm ist phantastisch als ewig umtriebiger und unerwartet zwielichtiger Bilbo Beutlin. Christopher Lee strahlt als Saruman eine angemessen statische, fast schon aristokratische Boshaftigkeit aus. Viggo Mortenson als Aragorn und Sean Bean als Boromir verleihen ihren scheinbar so ähnlichen Rollen mit kleinen Gesten völlig unterschiedliche Akzente.

Sie definieren die Leidenschaft idealistischer Kämpfer völlig gegensätzlich. Cate Blanchetts Auftritt als Galadriel ist ein weiteres Highlight des Films, da es die Schauspielerin versteht, nur nach außen hin anziehend, jung und schön, nach innen jedoch geheimnisvoll, unberechenbar, uralt und weise zu erscheinen. Billy Boyd schließlich ist als Hobbit Pippin eine Entdeckung. Sein Spiel ist exakt auf die Pointen seiner Rolle zugeschnitten. Neben diesen Glanzleistungen müssen die übrigen Mimen, wie etwa Liv Tyler als Arwen, verblassen. Einzig Hugo Weaving wirkt als Elbenkönig Elrond fehlbesetzt.

Die Musik: Howard Shore hat seinen Soundtrack düster und wagnerianisch gehalten, ohne zu pompös zu werden. Die Musik trägt dazu bei, den Zuschauer hypnotisch in die so kunstvoll ausgestalteten fremden Welten hineinzuziehen.

 

Der Herr der Ringe läßt nur solche Kritikpunkte aufkommen, die man auch gegenüber der Romanvorlage äußern kann. Natürlich muß der Film die Handlung des 1.200-Seiten-Schmökers verkürzen. Dadurch entsteht jedoch keine Orientierungslosigkeit. Der hauptsächliche Handlungsstrang bleibt erhalten und wird äußerst werkgetreu erzählt. Ausgerechnet am Anfang findet sich eine weniger gute Szene, wenn offen durchschaubare Tricktechnik die Gegner Saurons nur so davonweht und damit die Illusion der Glaubwürdigkeit des Geschehens diskreditiert. Und bei der Sitzung des Rates in Bruchtal ist ein Schnittfehler zu sehen. Dies sind nur kleine Mäkeleien an einem Filmwerk, das den Zauber der Vorlage nicht nur erhalten, sondern für den geneigten Leser sogar verstärken konnte.

Stab

Regie: Peter Jackson / Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson / Vorlage: J. R. R. Tolkien - Der Herr der Ringe [Bd. 1, Die Gefährten]
Kamera: Andrew Lesnie / Schnitt: John Gilbert, Grant Major / Musik: Howard Shore, Jamie Selkirk, Enya / Ausstattung: Grant Major
Konzeptkünstler: Alan Lee, John Howe / Künstlerische Leitung: Dan Hennah
Effekte: Richard Taylor (Kreatur- und Makeup-Effekte, Miniaturen, Waffen), Jim Rygiel (Leitung der visuellen Effekte)
Casting: John Hubbard (UK), Amy MacLean (UK) / Kostüme: Ngila Dickson, Jim Rygiel / Make-up und Frisuren: Peter Owen, Peter King
Produktion: Wingnut Films, Barrie M. Osborne, Tim Sanders, Peter Jackson, J.R.R. Tolkien
Mark Ordesky
(Ausführend), Bob Weinstein (Ausführend), Harvey Weinstein (Ausführend), Fran Walsh (Co-Produktion), Robert Shaye (Co-Produktion)
Michael Lynne (Co-Produktion), Rick Porras (Associate), Ellen M. Somers (Associate)

Darsteller/innen

Frodo Beutlin: Elijah Wood / Gandalf: Ian McKellen / Arwen: Liv Tyler / Aragorn/Streicher: Viggo Mortensen / Samweis Gamdschie: Sean Astin
Galadriel: Cate Blanchett / Gimli: John Rhys-Davies / Peregrin Tuk: Billy Boyd / Meriadoc Brandybock: Dominic Monaghan / Legolas: Orlando Bloom
Saruman der Weiße: Christopher Lee / Elrond: Hugo Weaving / Boromir: Sean Bean / Bilbo Beutlin: Ian Holm / Gollum/Smeagol: Andy Serkis
Zereborn: Marton Csokas

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Im Wesentlichen aus "Epilog.de" 

 

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