Ein Kind, das man einfach liebhaben muß! Das "Kleine Arschloch", so etwa 12 Jahre alt, befindet sich auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und betrachtet die ganze Welt mit Neugier, Faszination und tiefer Sorge. Denn neben seiner unbändigen Energie zeichnet das "Kleine Arschloch" vor allem sein engagiertes Streiten für eine bessere Welt aus.
Wenn der kesse Knabe nicht gerade Death Metal-Songs auf dem Weltkirchentag zu Gehör bringt oder blinden Mitbürgern die Reize einer Aktfotografie nahezubringen versucht, verbringt er seine Zeit damit, seinen greisen Großvater über den Friedhof zu schieben, seinen Eltern die Feinheiten des Geschlechtsverkehrs zu erläutern und um die Gunst seiner großen Liebe Frau Koschmidder zu buhlen.
Während andere Figuren im Film von professionellen Schauspielern synchronisiert werden, spricht das "Kleine Arschloch" seine Rolle selbst. (Seine Lehrer zeigten sich überraschenderweise hocherfreut, ihn für die Aufnahmen vom Unterricht befreien zu können.)
Die Eltern
In schwachen Momenten bereuen es diese beiden Menschen zutiefst, nicht die Vorzüge der Empfängnisverhütung genutzt zu haben. Denn das Leben mit solch einem Sohn ist nicht leicht - vor allem, wenn man ein kleinkariertes Durchschnittspaar ist, das einfach nur in Ruhe sein bißchen Leben leben will. Doch als Erziehungsberechtigter des "Kleinen Arschlochs" muß man stets mit unliebsamen Überraschungen rechnen - nicht nur, wenn der Junior beim alljährlichen Schulfest die Eröffnungsrede hält ... Die Stimmen, die im Film aus dem Mund der leidgeprüften Eltern erklingen, gehören Arne Elsholtz und Katharina Ackermann.
Die Schwester
Die Schwester des "Kleinen Arschlochs" ist ein paar Jahre älter, voll in der Pubertät - und somit entsetzlich zickig. Über jede Lappalie regt sie sich auf- selbst über solche Kleinigkeiten wie die Tatsache, daß ihr Bruder einen ihrer gebrauchten Slips gestohlen hat. Dabei war es doch zu einem guten Zweck:
Das Unterwäsche-Stück wurde an Kalle Klammroth weitergereicht, einen Freund des "Kleinen Arschlochs", der dringend etwas zum hineinonanieren brauchte. Nicht einmal die Tatsache, daß
das "Kleine Arschloch" ihr im Gegenzug fünf Hefte der famosen Comicreihe "Tex - Der tapfere Grenzreiter" überreichte, konnte sie beruhigen.
Im Film motzt, nörgelt und keift die ungeliebte Schwester mit der Stimme von Claudia Lössel.
Der alte Sack
Fünfmal Onanie am Tag haben ihn in den Rollstuhl gebracht. Das behauptet jedenfalls der Großvater des "Kleinen Arschlochs", von seiner Familie liebevoll als "Der alte Sack" tituliert. Doch auch wenn ihn seine Füße nicht weit tragen - seine Zunge ist flinker, als der Seniorenkreis erlaubt. Ganz gleich, ob er Trauergäste auf dem Friedhof anschnauzt oder einer Krankenschwester eröffnet, er gehöre der Kirche der heiligen Vagina an, die an die befleckte Empfängnis glaube - er ist ein agiler alter Herr, bei dem man verstehen kann, daß seine Kinder ihn gern in die Obhut eines Altenheims geben wollen. Die Synchronstimme des alten Sacks gehört einem gewissen Helge Schneider, der in bestimmten Kreisen als berühmt, begnadet und urkomisch gilt.
Heinz, Erwin und Kalle (Die Giftzwerge)
"Die Giftzwerge" sind eine Band von außerordentlicher Qualität. Talentierter als die Beatles, engagierter als Joan Baez und radikaler als die Sex Pistols. Frontmann der Truppe ist das "Kleine Arschloch", der seine Mitspieler mitunter ziemlich in die Bredouille bringt. So sind Heinz, Erwin und Kalle beispielsweise der Meinung, daß es irgendwie keine gute Idee war, beim Konzert in einer Truckerkneipe den Anti-Country-Song zu singen.
Die Film-Stimmen der drei Giftzwerge gehören Erik Schäffler, Reinhard Krökel und dem Hamburger Komiker Monty Arnold.
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