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Deutschland,77 Min.    


Szene Das Ehepaar gibt sich gerade keuchend dem Liebesspiel hin, als sich quietschend die Schlafzimmertür öffnet und der Sohn das Zimmer betritt. Er habe bedrohliche Geräusche gehört, erklärt er sein Eindringen, sei aber sehr beruhigt, daß diese nur aus einem

simplen Geschlechtsakt resultierten. Aber wo er schon mal da sei könne er ja schnell mal ein paar Details über die Kopulation erläutern - denn so manch einer wisse ja schließlich gar nicht, was sich bei dieser Tätigkeit exakt im menschlichen Körper abspielt ...

Solch einen Knaben kann man mit Fug und Recht als "Kleines Arschloch" bezeichnen. Dabei ist seine peinliche (und wissenschaftlich nicht ganz korrekte) Anatomievorlesung noch eine seiner harmlosesten Eskapaden.

Denn was der Klugscheißer den restlichen Tag noch anstellen wird, ist deutlich heftiger: Zuerst eröffnet er seiner älteren Schwester, daß sein Freund Kalle sich in sie verliebt habe.

Da diese Liebe zweifelsohne unerfüllt bleiben wird, habe er Kalle einen ihrer gebrauchten Slips gegeben - damit er wenigstens etwas zum hineinonanieren hätte.

Dann frönt das "Kleine Arschloch" selbst der Liebeswerbung. Denn auch er hat sein Herz verloren: an die rüstige Rentnerin Inge Koschmidder. Wie er überhaupt ein sehr intensives Verhältnis zu Senioren hat: Mit seinem Opa, der steif und fest behauptet, maßlose Masturbation hätte ihn zum Krüppel gemacht, schiebt er tagtäglich über den Friedhof, damit "der alte Sack" Trauergäste anschnauzen kann.

Das "Kleine Arschloch" gönnt sich keine Ruhepausen: Er führt am Nachbarshund Drogenexperimente durch, hilft bei "Essen auf Rädern" aus, wo er einen blinden Patienten an den Rand des Wahnsinns treibt, singt satanische Verse beim Kirchentag und versucht sich mit katastrophalen Folgen als Radiomoderator.

Doch das alles ist noch nichts verglichen mit dem großen Coup, den er sich für den Abend aufgespart hat. Denn da ist Schulfest, und das "Kleine Arschloch" hat sich ein ganz besonderes Unterhaltungsprogramm ausgedacht ... 


Ein Kind, das man einfach liebhaben muß! Das "Kleine Arschloch", so etwa 12 Jahre alt, befindet sich auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und betrachtet die ganze Welt mit Neugier, Faszination und tiefer Sorge. Denn neben seiner unbändigen Energie zeichnet das "Kleine Arschloch" Szenevor allem sein engagiertes Streiten für eine bessere Welt aus.

Wenn der kesse Knabe nicht gerade Death Metal-Songs auf dem Weltkirchentag zu Gehör bringt oder blinden Mitbürgern die Reize einer Aktfotografie nahezubringen versucht, verbringt er seine Zeit damit, seinen greisen Großvater über den Friedhof zu schieben, seinen Eltern die Feinheiten des Geschlechtsverkehrs zu erläutern und um die Gunst seiner großen Liebe Frau Koschmidder zu buhlen.

Während andere Figuren im Film von professionellen Schauspielern synchronisiert werden, spricht das "Kleine Arschloch" seine Rolle selbst. (Seine Lehrer zeigten sich überraschenderweise hocherfreut, ihn für die Aufnahmen vom Unterricht befreien zu können.)

Die Eltern

In schwachen Momenten bereuen es diese beiden Menschen zutiefst, nicht die Vorzüge der Empfängnisverhütung genutzt zu haben. Denn das Leben mit solch einem Sohn ist nicht leicht - vor allem, wenn man ein kleinkariertes Durchschnittspaar ist, das einfach nur in Ruhe sein bißchen Leben leben will. Doch als Erziehungsberechtigter des "Kleinen Arschlochs" muß man stets mit unliebsamen Überraschungen rechnen - nicht nur, wenn der Junior beim alljährlichen Schulfest die Eröffnungsrede hält ... Die Stimmen, die im Film aus dem Mund der leidgeprüften Eltern erklingen, gehören Arne Elsholtz und Katharina Ackermann.

Die Schwester

Die Schwester des "Kleinen Arschlochs" ist ein paar Jahre älter, voll in der Pubertät - und somit entsetzlich zickig. SzeneÜber jede Lappalie regt sie sich auf- selbst über solche Kleinigkeiten wie die Tatsache, daß ihr Bruder einen ihrer gebrauchten Slips gestohlen hat. Dabei war es doch zu einem guten Zweck:

Das Unterwäsche-Stück wurde an Kalle Klammroth weitergereicht, einen Freund des "Kleinen Arschlochs", der dringend etwas zum hineinonanieren brauchte. Nicht einmal die Tatsache, daß

das "Kleine Arschloch" ihr im Gegenzug fünf Hefte der famosen Comicreihe "Tex - Der tapfere Grenzreiter" überreichte, konnte sie beruhigen.

Im Film motzt, nörgelt und keift die ungeliebte Schwester mit der Stimme von Claudia Lössel.

Der alte Sack

Fünfmal Onanie am Tag haben ihn in den Rollstuhl gebracht. Das behauptet jedenfalls der Großvater des "Kleinen Arschlochs", von seiner Familie liebevoll als "Der alte Sack" tituliert. Doch auch wenn ihn seine Füße nicht weit tragen - seine Zunge ist flinker, als der Seniorenkreis erlaubt. Ganz gleich, ob er Trauergäste auf dem Friedhof anschnauzt oder einer Krankenschwester eröffnet, er gehöre der Kirche der heiligen Vagina an, die an die befleckte Empfängnis glaube - er ist ein agiler alter Herr, bei dem man verstehen kann, daß seine Kinder ihn gern in die Obhut eines Altenheims geben wollen. Die Synchronstimme des alten Sacks gehört einem gewissen Helge Schneider, der in bestimmten Kreisen als berühmt, begnadet und urkomisch gilt.

Heinz, Erwin und Kalle (Die Giftzwerge)

"Die Giftzwerge" sind eine Band von außerordentlicher Qualität. Talentierter als die Beatles, engagierter als Joan Baez und radikaler als die Sex Pistols. Frontmann der Truppe ist das "Kleine Arschloch", der seine Mitspieler mitunter ziemlich in die Bredouille bringt. So sind Heinz, Erwin und Kalle beispielsweise der Meinung, daß es irgendwie keine gute Idee war, beim Konzert in einer Truckerkneipe den Anti-Country-Song zu singen.

Die Film-Stimmen der drei Giftzwerge gehören Erik Schäffler, Reinhard Krökel und dem Hamburger Komiker Monty Arnold.

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