Zu Anfang müssen Morpheus und Trinity ihren Helden Neo aus einem ominösen Zwischenzustand befreien, in dem er in der Matrix gefangen ist. Doch zuvor erkennt der messianische Ex-Hacker und Superheld, dass die Programme in der Matrix menschliche Gedanken und Gefühle entwickelt haben.
Das ändert allerdings nichts daran, dass die Maschinen gegen die letzte freie Stadt Zion vorrücken. Sie dringen ein, und es kommt zu einer bildstarken und effektreichen Schlacht. Die Kapitänin Niobe kann durch ein gewagtes Manöver den Angriff der Maschinen abschmettern. Doch dieser Erfolg verschafft der Stadt nur eine Atempause. Neo und Trinity brechen zur Zentrale der Maschinen auf, wo Neo dem Feind einen Handel vorschlägt. Um seinen Teil der Abmachung zu erfüllen, muss er seinen bisher größten Kampf bestehen ...
Foto: Warner
Bros.
Kritik
Der zweite und der dritte Teil der Matrix-Trilogie hätten sich problemlos auf einen Film eindampfen lassen. Man schildere kurz, wie es den Helden nicht gelingt, das Zentralsystem in der Matrix zu manipulieren. Dann kommen der Angriff auf die Stadt Zion und die letztliche Lösung - und fertig ist die Laube!
In Fankreisen ist viel darüber spekuliert worden, dass es im letzten Teil großartige Enthüllungen geben würde, die das ganze Matrix-Universum vom Kopf auf die Füße stellen sollten. Warum ist Neo ein Messias? Warum wirken seine Kräfte neuerdings auch jenseits der Matrix? Ist die Realitätsebene der Stadt Zion womöglich auch nur eine künstliche Illusion? Der Film gibt darauf keine Antworten. All die schwerfälligen und scheinbar bedeutungsschwangeren Dialoge mit dem Orakel, dem Architekten der Matrix, einem der Senatoren oder den Figuren in der Matrix - sie alle sind tatsächlich völlig überflüssig, folgenlos und nur zur Streckung des Stoffes über zwei Teile hinweg gedacht.
Wie schon beim zweiten Teil können auch diesmal nur die Effekte beeindrucken. Der Angriff der Maschinen ist mit Sicherheit eine der aufwändigsten und packendsten Schlachtszenen, die je gedreht wurden - doch leider auf Kosten der Story.
Die Basis, auf der Neo mit den Maschinen Frieden schließen kann, ist nicht nur brüchig, sondern geradezu lachhaft. Es gibt nichts, was die Maschinen dazu zwingen kann, sich an die Abmachung zu halten. Die nächste Runde im Krieg ist abzusehen und vielleicht ja für eine spätere weitere Fortsetzung vorgesehen. Noch viel schlimmer ist jedoch die völlig schiefe Aussage, die der Film am Ende macht: Innerhalb der intakt gebliebenen Matrix geht die Sonne auf und scheint für Programme, die angeblich über eigene menschenähnliche Gedanken und Empfindungen verfügen, weswegen sie mitsamt ihrem natürlichen Lebensraum erhalten werden müssen. Hat der verwirrte Rezensent hier etwas verpasst, oder war die Matrix nicht ursprünglich als Täuschungsmanöver gedacht, mit dem die Millionen von Menschen ruhig gestellt werden sollten, die in ihren Kokons vor sich hinvegetieren? Diese zu befreien und die reale Erde von den Maschinen zurückzuerobern - davon ist weder im zweiten noch im dritten Teil die Rede. Die Kokons und die reglosen Gefangenen darin werden nicht ein einziges Mal gezeigt.
Damit haben die Wachowski-Brüder bewiesen, dass sie ihrer eigenen Schöpfung endgültig auf den Leim gegangen sind. Schon am Ende des ersten Teils machte Neo keine Anstalten, außerhalb der Matrix den Kampf aufzunehmen, sondern flatterte lieber in der Matrix als neuer Supermann herum. Jetzt rettet er nicht nur die Stadt Zion, sondern auch die Matrix, die er als Wohnstatt vorgeblich empfindungsfähiger Programme kennen gelernt hat, die aber vor allem das Lieblingsspielzeug der drehbuchschreibenden und regieführenden Brüder darstellt. Die Rettung der Menschheit als Ganzes scheint dagegen völlig uninteressant geworden zu sein. Anders ausgedrückt: Die Wachowskis haben sich mit diesen zwei nachgeschobenen Filmen für die Maschinen und gegen die Menschen entschieden. Sie sind wie jener Verräter aus dem ersten Teil, der das bequeme und ahnungslose Leben in der Matrix dem mühsamen Kampf gegen die Maschinen vorzieht, und sollten deshalb aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden.
Letztlich bedeutet der Fortbestand von Matrix und Maschinen am Ende dieses Films, dass eine Situation, in der Helden ihren Kampf fortsetzen können, einem Utopia vorzuziehen sei, das durch den Kampf verwirklicht werden soll. Der richtige jenseitige Ort für Neo wäre somit das germanische Walhalla, wo Krieger bis in alle Ewigkeit weiterkämpfen dürfen. Dort kann sich der Ex-Hacker mit den menschlichen Helden aus Terminator III zusammentun, denn auch in diesem Film geht es um einen Kampf gegen Maschinen, und auch dort wird der mögliche utopische Frieden einem angeblich unvermeidbaren Konflikt geopfert, in dem sich die Hauptfiguren beweisen können. Mitten in der Zeit des so genannten Anti-Terror-Kampfes hat Hollywood zwei bedeutende Filme abgeliefert, die eine sinn- und ziellose Kriegsbegeisterung fördern und sich auf die angebliche Unausweichlichkeit des Kampfes hinausreden. Es darf munter weitergeballert werden.
(TheDark)
Fulminanter Abschluß einer
außergewöhnlichen Trilogy, dessen brachiale Action-Sequenzen bei der
Verteidigung der Basis gegen die Maschinen
ähnlich dicht sind wie bei
"Aliens".
Mit Abstand der beste Teil !!
(TheDark)
Regie & Buch:
Larry Wachowski,
Andy Wachowski /
Kamera:
Bill Pope
Schnitt:
Zach
Staenberg Musik:
Don Davis /
Kostüme:
Kym Barrett
Produktionsdesign:
Owen Paterson /
Visual Effects Supervisor:
John Gaeta
Ausführende Produzenten:
Bruce Berman,
Grant Hill, Larry Wachowski, Andy Wachowski
Deutscher Kinostart:
05.11.2003 (Warner) /
FSK
ab 16 Jahre
Im Wesentlichen aus "Epilog.de"
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